Nordische Magie

Nachlesen – die verborgenen Fäden des Schicksals

Von Geheimnissen umgeben blicken uns die Zeichen der Runen entgegen. Das Rätselraten um die Herkunft ist trotz vielen Forschungen nicht verstummt. Das Runen nordischer Herkunft sind, darüber sind sich die Runenforscher einig. Offensichtlich sind Runen einmal als Schriftzeichen verwendet worden.  Die Runenschrift entwickelte sich aber nie zu einer vollwertigen Buch- und Urkundenschrift.  Ursprünglich dürften Runen sakralen Zwecken gedient haben. Beispielsweise in kultischem Erleben des Jahreskreislaufs.

Das “keltische” Jahr, das am 21. Dezember, dem Jultag, seinen Anfang nahm, wurde von den Völkern des Nordes in vier Jahreszeiten geteilt, diese wieder in vier Teile gegliedert. In jedem dieser Abschnitte war eine der Runen präsent und entfaltete in dieser Zeitspanne ihren stärksten Einfluss. Runen und runenähnliche Inschriften finden sich in den nordischen Ländern, aber auch in südlichen Landstrichen. Das Alter der Runen wird auf fünf- bis zehntausend Jahre und mehr geschätzt.

Runen mit Kerze(c) Angelika Schacht

Das einzige literarische Werk, das von Runen berichtet, ist die Liedersammlung der altnordischen Edda. Ein wunderbares, geheimnisvolles Werk, kraftvoll und tief. Im “Hávamál” (Sprüche des Hohen) in “Odins Runenlied” heißt es:

“Ich weiß, wie ich hing am windkalem Baum.

Neun eisige Nächte.

Vom Gere verwundet, dem Wodan geweiht.

Ich selber geweiht mir selber.

Am möchtigen Baum, der den Menschen verbirgt.

Wo er den Wurzeln entwachsen.

Sie boten mir weder Brot noch Wein.

Da neigt ich mich suchend hernieder.

Erkannte die Runen, nahm klagend sie auf.

Bis daß ich vom Baume herabsank.

Begann nun zu werden und weise zu sein.

Am Worte entwickelte Wort sich um Wort.

Und Werk sich am Werke zu Werken.

Nun weiß ich die Sprüche, wie kein fürstliches Weib.

Und keines der Menschenkinder.

Und sind diese Sprüche dir, Menschensohn auch –

Auf lange hinaus unerlernbar.

Faß sie, erfährst du sie.

Nutz sie, vernimmst du sie!

Heil dir, behielst du sie.

(Übersetzung: Gorsleben)

In dem Lied handelt es sich unzweifelbar um einen Einweihungsvorgang. Ebenfalls im Sigrdrífomál (Heldenlied der Liederedda) ist die Rede von Abwehr und Schutzrunen. Auch im Rígsþula (Isländisches Götterlied) ist erkennbar, welche Macht den Runen gegeben wurde.

“Runenkundige” spüren “verschütteten” Quellen nach, um die Zauberkräfte von Runen zu erforschen.  Im Laufe einer langen Zeitspanne sind die Kräfte Sinnbilder (wieder)entdeckt und (weiter)entwickelt worden. Namhafte Runenforscher bieten Erklärungsmodelle an, in denen jeder einzelnen Rune ein Name ein Laut und im Laufe der Zeit verschiedene Symbolkräfte zugewiesen wurden. Diese Runenbeschreibungen erscheinen logisch und nachvollziehbar, weichen an unterschiedlichen Quellen jedoch stark voneinander ab oder erscheinen allzu oft “nur” durch weitere Attribute ergänzt worden zu sein.

Runenerleben ist meiner Meinung nach ein geheimnisvoller Vorgang. Meine Herangehensweise, die Kraft und Macht einer Rune zu erkunden, besteht darin – dem “Geist” einer Rune in einer schamanischen Reise zu begegnen.  Das, was ich auf meinen Reise erfahre, weicht an einigen Stellen deutlich von herkömmlichen “Überlieferungen und Ansichten” ab. Dem Runenraunen – zu lauschen, erscheint mir ein praktikabler persönlicher Umgang mit Runen-Wissen.

Man kann die Weisheit nicht fertig übernehmen, man muss sie selbst entdecken auf einem Weg, den keiner für uns gehen und niemand uns ersparen kann, denn sie besteht in einer bestimmten Sicht der Dinge. <Marcel Proust>

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