JA – ich bin genervt. Genervt von der unsäglichen und unerträglichen Gier der Menschen. Offensichtlich sind wir Menschen unbelehrbar und nicht in der Lage, über den eigenen Tellerrand hinaus zusehen. Das eigene persönliche Wohl scheint so oft über dem Wohl der anderen zu stehen. Seien es andere Menschen, andere Lebewesen oder eben die Natur.
Ich habe Verständnis dafür, dass bei vielen Menschen zurzeit große Unsicherheiten und Existenzängste herrschen. Aber beginnt Existenz nicht mit dem Leben? Stattdessen wird nach Schuldigen gesucht, die für den persönlichen Missstand verantwortlich sind.
Für schamanisch Praktizierende sind die vorhandenen Himmelsrichtungen von großer Bedeutung. Je nachdem, in welchem Kontinent man lebt oder auch der eigenen Vorliebe entsprechend, werden Himmelsrichtungen Elemente wie Erde, Feuer, Wasser und Luft zugeordnet. Einer der ersten Reime, die ich in der Schule lernte, war: Im Osten geht die Sonne auf, im Süden steht sie hoch hinauf, im Westen will sie untergehen, im Norden ist sie nie zusehen. Vielleicht ist dies mit ein Grund dafür, dass für mich der Osten der Luft zugeordnet wird (einer der ersten Schritte im Leben ist Luftholen). Dem Süden ordne ich das Feuer zu (das Feuer transformiert, verändert vorhandene Strukturen). Das Wasser zähle ich zum Westen (Wasser, heilt die Wunden/Erfahrungen eines bisherigen Leben). Zur Erde gehört in meinem Erleben der Norden (in der Dunkelheit liegt die Geburt und der Tod). Himmelrichtungen und die zugeordneten Elemente werden bei vielen schamanischen Arbeiten “angerufen” und in die Arbeit eingebunden.
Leben ist fragil – Wasser ist Lebenselexir
In Oberflächenwasser wie Flüssen und Seen und auch Grundwasser gibt es einen großen Süßwasservorrat von 14 000 Kubikkilometer auf der Erde. Von dieser Gesamtmenge werden ca. 5000 Kubikkilometer von Menschen genutzt und wiederverwendet. Demzufolge ist also ausreichend Süßwasser vorhanden, um Menschen auf der Erde mit Süßwasser zu versorgen. Hervorgerufen durch die geografische Lage, in denen Teile der Weltbevölkerung leben, entsteht ein ungleich starker Verbrauch von Wasser.
Wenn die Natur nicht erhalten bleibt, überleben die Menschen nicht. Sind wir Menschen nur in der Lage umzudenken und unser Verhalten zu ändern, wenn die Energiepreise steigen oder eine Pandemie uns dazu zwingt, unsern Mitmenschen oder unsere Umwelt wahrzunehmen? Wir, das hoch entwickelte Säugetier der Erde. Sind wir nicht in der Lage zu verstehen, dass Leben über der Materie stehen sollte? Ist es so schwer, einen Beitrag für unser aller Wohl zu leisten?
Es ist so leicht, den Plastikverbrauch einzuschränken. Es gibt mittlerweile Kosmetik und Pflegeprodukte in fester Form. Reinigungsmittel in nachfüllbaren Glasflaschen, die Möglichkeit den eigenen Fleischverbrauch mäßigen. Natürlich kann man seine Neuanpflanzung im Garten wässern, jedoch muss tatsächlich auch der Rasen im Sommer gegossen werden? Fangen wir an die Geschichte – wie wir Menschen mit der Erde umgehen – neu zu schreiben.
Wachsen wir über uns hinaus.