Suche nach „richtigen“ Schamane*innen !
Hast du dich schon einmal gefragt, was „echte“ Schaman*innen ausmacht? Und vielleicht auch gespürt, dass diese Frage für uns in Europa manchmal eine ganz eigene Bedeutung bekommt? Stell dir traditionelle Schaman*innen vor – tief eingebettet in ihre jeweiligen Kulturen, ausgebildet durch die Weisheit ihrer Vorfahrinnen, verbunden mit den Rhythmen der Gemeinschaft und der Kraft der Natur. Ihre spirituelle Arbeit ist ein integraler Bestandteil ihres Lebens – und des Lebens ihrer Gemeinschaften.
Doch wenn wir hier in der westlichen Welt nach sogenannten „authentischen“ Schaman*innen suchen, entsteht oft Unsicherheit. Können wir wirklich eine Verbindung zu Menschen aufbauen, deren Welt so anders ist als unsere? Passen diese Erfahrungen wirklich zu unserem Leben und zu unseren Fragen?
Die Welt traditioneller Schaman*innen ist häufig geprägt von tiefer Ehrfurcht vor den Ahnen, von Naturgeistern und uralten Ritualen. Für viele von uns wirken diese Vorstellungen fremd – vielleicht sogar schwer zugänglich. Die Kraft ihrer Heilung wurzelt oft in einem gemeinsamen Glauben, der in unserer individualistisch geprägten Gesellschaft ganz anders gelebt wird.
Hast du schon einmal an einem Ritual teilgenommen, dessen Sprache oder Symbole dir nicht vertraut war? Viele traditionelle schamanische Praktiken sind so stark mit ihren Kulturen verwoben, dass sie für Außenstehende schwer zugänglich sein können. Das kann eine Distanz schaffen, die es schwierig macht, sich zu öffnen und Heilung wirklich zuzulassen.
Es stimmt mich nachdenklich, wie der Wunsch nach spiritueller Erfahrung manchmal dazu führt, dass indigene Traditionen zu einer Art Konsumgut werden. Wenn uralte Rituale aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herausgelöst und für unsere Bedürfnisse angepasst werden, stellt sich die Frage nach ihrer Authentizität – und ihrer wahren Kraft.
Unsere modernen Herausforderungen – Stress, Leistungsdruck, die Suche nach individuellem Glück – unterscheiden sich oft stark von den Lebensrealitäten traditioneller Gemeinschaften. Wir neigen dazu, nach schnellen Lösungen und rationalen Erklärungen zu suchen. Das steht häufig im Widerspruch zu den tiefgreifenden, langsamen Prozessen traditioneller Heilmethoden.
Vielleicht liegt die Antwort darin, dass Menschen, die unsere kulturellen Wurzeln nicht teilen, uns nicht immer auf unserem ureigenen Weg begleiten können. Für eine Heilung, die wirklich in uns wirkt, brauchen wir womöglich schamanisch Praktizierende, die unsere Welt verstehen – und uns ihre Weisheit in einer Form näherbringen, die für uns relevant und nährend ist.
Dabei geht es nicht darum, das Fremde abzulehnen. Vielmehr geht es darum, achtsam zu spüren: Spricht das wirklich unser Herz an? Für viele von uns in Europa könnte es bedeutsamer sein, schamanische Begleiter*innen zu finden, die unsere westliche Erfahrungswelt kennen – und uns dabei unterstützen, eine eigene, authentische Spiritualität zu entfalten.

Warum suchen immer mehr Menschen bei Schamane*innen Unterstützung
. . . und warum wechseln sie oft von einem zum nächsten?
In den letzten Jahren habe ich beobachtet, wie viele Menschen auf der Suche nach innerer Balance, Heilung und Sinn sind. Für manche kann der Kontakt mit schamanisch Praktizierenden eine wertvolle Erfahrung sein, um neue Kraft zu schöpfen und sich selbst besser kennenzulernen. Ich kenne dieses Gefühl gut: Man fühlt sich manchmal verloren in all den Angeboten, Ritualen und Empfehlungen.
Was mir dabei immer wieder auffällt: Viele wechseln häufig die schamanische Begleitung oder probieren verschiedene spirituelle Methoden aus. Das hat für mich einen klaren Grund: Sie sind aktiv auf der Suche nach einem Weg, der ihnen wirklich hilft. Doch manchmal kann dieses ständige Suchen auch zur Belastung werden. Es besteht die Gefahr, sich im Kreis zu drehen, nie wirklich anzukommen und das Vertrauen in sich selbst zu verlieren. Frustration oder Unsicherheit können entstehen, weil keine Methode dauerhaft zu wirken scheint.
Ein weiterer Aspekt ist die Angst zu scheitern oder das Gefühl, nicht „gut genug“ zu sein. Manche Menschen suchen ständig nach einer Lösung, weil sie glauben, es nicht allein zu schaffen – was zusätzlichen Druck erzeugt. Oder sie haben Schwierigkeiten, ihre eigenen Gefühle und Grenzen wahrzunehmen, und vertrauen eher auf äußere Hilfe als auf ihre innere Stimme.
Ich habe gelernt, dass Heilung Zeit braucht. Häufige Wechsel können auf Dauer ermüden und eher vom eigenen Weg wegführen. Für mich ist es wichtig zu erkennen: Der Weg zu innerer Harmonie ist kein Sprint, sondern ein Prozess. Manchmal lohnt es sich, innezuhalten, nach innen zu lauschen und sich bewusst für eine schamanische Begleitung zu entscheiden – um wirklich zu spüren, ob die Verbindung stimmig ist.
Vertrauen spielt dabei eine große Rolle: Vertrauen in den eigenen Weg, in die eigene Intuition und in den inneren Prozess. Wenn wir ständig im Außen nach Antworten suchen, kann es schwerfallen, wirklich bei uns selbst anzukommen – und genau das ist oft der Schlüssel für nachhaltige Veränderung.